Mit dir auf`s Ganze – Ehevorbereitungsseminar 2016 in Schönstatt auf`m Berg, Memhölz

 

 

 

Sechs Paare. Ostern. Haus der Familie – Memhölz. Am Ehevorbereitungsseminar, das zum dritten Mal über Ostern in Memhölz stattfand, nahmen sechs Paare teil. Die Tage waren vor allem durch Impulsvorträge, viel Zeit für Paargespräche und gemeinsame Liturgie geprägt. Mit diesem mehrtägigen Eheseminar wird den jungen Paaren einen Raum angeboten, um miteinander am Profil ihrer zukünftigen Ehe zu arbeiten und Anregungen mitzunehmen für den Weg ihrer Partnerschaft, die sie im Bund mit Gott gestalten wollen.

 

 

 

Lesen Sie hier den Erfahrungsbericht von Stefan Haas, der mit seiner Freundin Lena-Maria an diesem Kurs teilgenommen hat.

 

 

 

Wir beide möchten heiraten. Das ist uns spätestens seit unserer Verlobung letztes Jahr im Mai klar. Im Laufe der Vorbereitung für unsere Hochzeit kamen wir mit unserem Ortspfarrer ins Gespräch, der uns vorschlug, wir könnten doch an einem Ehevorbereitungsseminar teilnehmen. Ohne genau zu wissen, was uns wohl erwarten würde, meldeten wir uns spontan zu dem Kurs an. Klar, wir beide hatten vorab gemischte Gefühle und stellten uns Fragen wie etwa: „Passt ein Ehevorbereitungsseminar überhaupt noch in unsere heutige Zeit?“, „Wie werden die Teilnehmer und Betreuer vor Ort sein?“, „Sind wir überhaupt christlich genug für so einen Kurs?“

 

Mit all diesen Fragen und einer Gitarre im Gepäck, reisten wir am Gründonnerstag nach Memhölz ins Haus der Familie, wo das Seminar stattfinden sollte. Zum gemeinsamen Mittagessen kamen alle Teilnehmer und Betreuer zusammen. Glücklicherweise durften wir feststellen, dass neben einer wirklich tollen Verpflegung auch die Gruppe einen sehr positiven ersten Eindruck machte. So dauerte es nicht lange, bis man mit den anderen fünf Paaren und den Betreuenden ins Gespräch kam. Nach dem Kennenlernen aller Beteiligten und der Umgebung, fand am Abend die Gründonnerstagsliturgie geleitet von Pater Stefan Strecker statt. Er sollte uns über die kommenden Tage begleiten und übernahm die liturgische Gestaltung der Osterfeiertage.

 

Der nächste Tag war der Karfreitag, welcher mit verschiedenen Vorträgen von Familie Platzer und Pater Stefan gestaltet wurde. Bereits bei diesen ersten Vorträgen, wurde uns ein zentrales Element dieses Seminars bewusst: Es sollte darum gehen herauszufinden, wie wir unsere Ehe gemeinsam gestalten möchten und wie wir miteinander umgehen möchten. Anhand vieler Beispiele erfuhren wir an diesem Vormittag, welche Bedeutung das gemeinsame Gespräch in der Ehe hat und welche Chance Konflikte in einer Beziehung haben können. Am Nachmittag fand die Karfreitagsliturgie statt. Durch den kleinen Rahmen hatte Pater Stefan die Möglichkeit, uns über zahlreiche Besonderheiten dieser Messe aufzuklären. Nach dem Abendessen mit leckeren Käsespätzle schlossen wir den Tag mit der sogenannten „Ofenbank“ – einem Paargespräch bei Musik und Kerzenschein – ab.

 

Der Samstag war gefüllt mit weiteren interessanten Impulsen. An diesem Tag ging es unter anderem um die Frage, welche Unterschiede es zwischen uns beiden eigentlich gibt und wie wir mit diesen Unterschieden umgehen möchten. Die Unterschiede des anderen zu kennen ist eine wichtige Voraussetzung, um ihn oder sie mit Leib und Seele lieben zu können. Dieses Thema wurde im  Impuls von Ehepaar Jehle nochmals aufgegriffen. Nach den Vorträgen gab es für die Paare immer ausgiebig Zeit füreinander, welche man beispielsweise für Spaziergänge über die Allgäuer Höhen nutzen konnte. Diese Zeit war äußerst wichtig, denn es brauchte Zeit, um eigene Antworten für das Gehörte zu finden. Der weitere Verlauf des Samstags stand im Zeichen der bevorstehenden Osternacht. So gab es die Gelegenheit eine Osterkerze zu gestalten und die Musikstücke für die Messe zu proben. Neben zwei Gitarren, konnten wir unsere „Spontan-Combo“ mit einer Querflöte und einer Violine abrunden. Bei der Osternachtsliturgie beteiligten sich die Paare dann durch die musikalische Umrahmung, sowie durch das Vortragen der Lesungen. Der Tag wurde durch ein sehr leckeres und unterhaltsames Ostermahl beschlossen.

 

Den Ostersonntag erlebten wir als Festtag. Nach der Eucharistiefeier durften nicht nur die Kinder der Referentenpaare auf Nestsuche gehen, auch für die Paare waren liebevoll hergerichtete Osternester versteckt. Wie eigentlich jeden Tag, wurden wir auch an diesem Mittag wieder einmal kulinarisch verwöhnt. Beim nachmittäglichen Impuls vom Ehepaar Klausmann ging es um die Frage, wie sich durch die Ehe manche Dinge grundlegend verändern werden. Wir erkannten, dass durch die Ehe unserer eigener, neuer Lebensraum entstehen wird. Ich bin gespannt wie lange es dauern wird, bis wir unseren eigenen Stil für diesen Lebensraum gefunden haben. Mit vorbereiteten Gesellschaftsspielen und dem bereits bekannten „Ofenbank“-Ritual ließen wir den Tag ausklingen.

 

Nach dem Frühstück starteten wir mit konkreten Tipps für unsere Hochzeit, wie zum Beispiel den Ring für die Gratulationen an die linke Hand zu stecken, in den Ostermontag. Da dies schon der letzte Tag unseres Seminars war, nutzen wir den Vormittag, um uns über das hier Erlebte auszutauschen. Mit einer  Eucharistiefeier, einem köstlichen Mittagessen und der Bekanntgabe eines Nachtreffens schloss das Vorbereitungsseminar ab. Wir bedanken uns bei Ehepaar Jehle, Familie Platzer, Familie Klausmann und bei Pater Stefan Strecker für die tolle Organisation und Durchführung dieses Seminars. Wir haben sehr viele nette Leute kennengelernt und zahlreiche Gedankenanstöße erhalten, welche uns bei unserer Hochzeitsvorbereitung und bei unserer Ehe begleiten werden.

 

 

 


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